Wasserstand
Lago Maggiore

Informationen

Wasserzufluss

Das Einzugsgebiet des Lago Maggiore erstreckt sich über mehr als 6.000 Quadratkilometer, wovon 51 % in der Schweiz und 49 % in Italien liegen. Der See selbst hat eine Fläche von 212 Quadratkilometern. Damit macht die Seefläche nur etwa 3 % des gesamten Einzugsgebiets aus.

Zum Vergleich: Das Einzugsgebiet des Gardasees umfasst 2.350 Quadratkilometer, während der See selbst eine Fläche von 370 Quadratkilometern hat. Das Verhältnis zwischen Einzugsgebiet und Seefläche beträgt hier rund 16 %.

Da das Einzugsgebiet des Lago Maggiore im Verhältnis zur Seefläche deutlich größer ist als beim Gardasee, kann der Wasserstand bei langanhaltenden oder starken Niederschlägen schnell ansteigen. Dies liegt daran, dass große Mengen Wasser in kurzer Zeit in den See fließen.

Wasserstand Lago Maggiore: Regulierung durch mehrere Sperrwerke

Der Wasserabfluss aus dem Lago Maggiore erfolgt über ein ausgeklügeltes System von Sperrwerken am Fluss Ticino. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Regulierwerk Miorina, das sich im Süden des Sees südlich von Sesto Calende befindet. Bereits seit Jahrzehnten steuert es maßgeblich den Abfluss des Sees – allerdings nicht als einziges Bauwerk.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Systems ist die Diga Panperduto, ein historisches Stauwerk von 1878, das mitten im Parco Ticino liegt. Hier wird gemeinsam mit weiteren Anlagen der Wasserstand des Lago Maggiore kontrolliert – nicht immer im völligen Einvernehmen mit der Schweiz, denn der Ticino fließt weiter Richtung Süden und berührt internationale Interessen.

Regulierwerk Miorina: Technisches Herzstück seit 1941

Das Regulierwehr Miorina wurde 1941 in Betrieb genommen und befindet sich im Fluss Ticino. Es wurde errichtet, um den Wasserstand des Lago Maggiore zu steuern, die Wasserkraft optimal zu nutzen und gleichzeitig einen wirksamen Hochwasserschutz für die Region zu gewährleisten.

Der Damm ist ein beeindruckendes Beispiel für technisches Know-how und ist für Besucher ein spannender Aussichtspunkt. Von hier aus lässt sich nicht nur der Flusslauf, sondern auch die umliegende Landschaft des südlichen Lago Maggiore genießen.

Diga Panperduto: Historisches Sperrwerk im Parco Ticino

Die Diga Panperduto ist eines der ältesten Wasserbauwerke in der Region und wurde bereits 1878 erbaut. Sie befindet sich mitten im Parco Ticino in der Nähe von Somma Lombardo und bildet das unterste Sperrwerk des Ticino, bevor dieser weiter nach Süden fließt.

Zusammen mit weiteren Stauwerken sorgt Panperduto für die Feinregulierung des Abflusses aus dem Lago Maggiore. Die Anlage dient außerdem der Wasserversorgung mehrerer Kanäle, unter anderem für Mailand. 

Verzasca Staudamm

Der Verzasca-Staudamm, auch als Contra-Talsperre bekannt, liegt im Schweizer Kanton Tessin. Mit einer Höhe von 220 Metern und seiner eleganten Bogenkonstruktion zählt er zu den beeindruckendsten Staudämmen der Schweiz. Er staut den Verzasca-Fluss und dient der Wasserkraftgewinnung für die Region. Weltweit bekannt wurde der Damm durch den James-Bond-Film GoldenEye, in dem eine der spektakulärsten Stunt-Szenen – ein Bungee-Sprung aus großer Höhe – dort gefilmt wurde. Die atemberaubende Umgebung und das kristallklare Bergwasser machen den Verzasca-Staudamm zu einem beliebten Ausflugsziel.

Gefahrenstufen

Gefahrenstufen Lago Maggiore

Die Gefahrenstufe am Lago Maggiore in Bezug auf den Wasserstand gibt Aufschluss über das Risiko von Überschwemmungen oder Hochwasserereignissen in der Umgebung des Sees. Der Wasserstand wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Niederschläge, Schneeschmelze, Staudammentlastungen und die Regulierung durch lokale Behörden.

Die Einstufung der Gefahrenstufe erfolgt in der Regel anhand des aktuellen Pegels sowie der Prognosen für Niederschläge und Wasserabflüsse. Erreicht oder überschreitet der Wasserstand einen kritischen Wert, können Warnungen oder Gefahrenstufen ausgerufen werden. Dies dient dazu, Anwohner, Besucher und örtliche Gemeinden frühzeitig über potenzielle Risiken zu informieren und Schutzmaßnahmen zu ermöglichen.

Es ist wichtig, den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen und Warnmeldungen zum Wasserstand ernst zu nehmen. Bei erhöhter Gefahrenstufe sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden – dazu gehören das Meiden überfluteter Gebiete, das Sichern von Wohngebäuden mit Schutzvorrichtungen sowie das regelmäßige Überprüfen offizieller Warnungen oder Evakuierungsempfehlungen.